Der "Goldene August" - so könnte man zusammenfassend sagen - ist für die Sportfreunde Bieswang vorbei. Wahrlich ein Super-Monat, denn beide Mannschaften konnten 5 Siege verbuchen. Eine maximale Ausbeute. Die Belohnung ist jeweils die Tabellenführung. So könnte es weitergehen. Das wäre natürlich schön, denn an diese Gegebenheiten kann man sich sehr schnell gewöhnen. Die Stimmung ist super, was anderes ist aber in dieser Situation kaum vorstellbar. Allerdings dürfen wir uns von den Erfolgen nicht blenden lassen. Bisher sieht es so aus, dass wir irgendwie die Sache anders anpacken als in den letzten drei Jahren, als wir nur jeweils Dritter wurden.
Dass alle 5 Spiele verdient gewonnen wurden, daran gibt es nichts zu rütteln. Man darf dabei nicht vergessen, dass von den Gegner ab und zu sehr wichtige Leute gefehlt haben (z. B. Andreas Haugg beim Spiel in Obereichstätt). Man kann nie zweifelsfrei sagen, ob ein Spiel dann einen anderen Verlauf genommen hätte. Und: die "Geier" lauern überall, jeder will es uns zeigen. Wer heftet sich nicht gerne einen Orden an die Brust, wenn der Tabellenführer erstmals besiegt wurde ? Am Sonntag Pappenheim, eine Woche später Nennslingen und dann Pollenfeld. Alle wollen es wissen und probieren es. Es ist aber auch sportlich legal und trägt nur dazu bei, dass der Fußball das ist, was er sein soll.
Am letzten Sonntag in Schernfeld wurden wir stellenweise extrem herausgefordert. Wir mussten oft Schwerstarbeit verrichten, das jedoch mit Erfolg. Am Sechzehner war Schluß mit lustig, der Abwehrriegel war da und Schernfeld biss sich fast die Zähne aus. Die gut gestaffelte Abwehr um Libero Thomas Rachinger ließ kaum Torchancen zu. Im zweiten Abschnitt, wo der Druck der Gastgeber am stärksten war, hatte - auch wenn es kaum zu glauben ist - Torwart Olli Ruppert keine einzige echte Bewährungsprobe. Das Ergebnis (2 : 1) war knapp, aber verdient. Ein erster Vorgeschmack auf die kommenden Sonntage. Ein Start mit 15 Punkten aus 5 Spielen klingt gut und ist gut. Doch nach dem Spiel gegen die TSG Pappenheim sollen es 18 Punkte sein. Mit diesem Ergebnis wollen wir dann nach Nennslingen fahren und dort unser bestes versuchen. Doch vor dem Spiel gegen Pappenheim gibt es ein Problem. Viele (Gott sein Dank kaum Spieler) Außenstehende fragen uns nur noch nach der Höhe des Sieges gegen den Ortsrivalen. Das klingt fast ein bisschen überheblich. Doch bereits am Dienstag-Training haben sich die Spieler mehrfach über den Gegner Pappenheim unterhalten. Fakt ist, dass - auch nach dem unbändigen Aderlass in Reihen der TSG - immer noch 6-7 sehr gute Fußballer zur Verfügung stehen. Das ist zwar nicht viel, kann aber durchaus dazu ausreichen, an einen Sonntag (an dem auch die bestimmten anderen Voraussetzungen greifen) für Schlagzeilen zu sorgen. In den beiden Vergleichen in der Vorbereitung haben wir Pappenheim jeweils in 40 Minuten deklassiert. Recht viel eindeutiger kann es nicht gehen. Aber die Vorbereitung ist vorbei und alles fängt wieder bei Null an. Wir müssen es uns und den anderen zuerst beweisen, dass wir besser sind.
Die TSG selbst hat ein schweres Jahr hinter sich. Zuerst gab es teils erhebliche Umbrüche in Reihen der Vorstandschaft, dann kam auch noch das sportliche Tief hinzu. Viele Spieler wollten nicht mehr für die TSG ihre Stiefel schnüren und wechselten nacheinander den Verein. Es ist nicht mehr viel vom früheren Kader vorhanden, bedenkt man die kurze Zeit, in der sich dies alles abgespielt hat. Nun versucht die Familie Starzl (Angelika und Herbert) ihr Glück. Durch viel Fleiß und Einsatz versuchen sie das "Schiff TSG" wieder auf Kurs zu bringen. Ein mehr als schwieriges Unterfangen, zumal die finanzielle Situation im Verein alles andere als gut sein soll. Doch zumindest konnte wieder eine zweite Elf angemeldet werden. Das ist doch schon ein positives Zeichen und sollte Mut machen.
Wir wünschen der TSG viel Glück bei ihrem steinigen Sanierungsweg.
Personell konnte Utz Löffler in den ersten 3-4 Spielen fast immer auf den vollständigen Kader zurückgreifen, doch langsam haben sich bei den jüngeren Spielern fast reihum muskuläre Probleme eingeschlichen (Verhärtungen, Zerrungen). Diese haben das Trainingsprogramm aber entsprechen umgestellt und halten sich durch Laufarbeit und Dehnübungen fit. Wer letztlich am Sonntag beim Spiel zur Verfügung steht, wird sich kurzfristig zeigen. Das Ziel ist klar, wie eingangs erwähnt. Drei Punkte müssen her, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung, daraus wollen wir im Vorfeld kein Geheimnis machen. Die Elf ist willig und ehrgeizig, deshalb wird die Rechnung auch aufgehen.
"Wir werden von Anfang an vollen Druck ausüben und die Initiative ergreifen", so das Motto von Utz Löffler.