Einen ereignisreichen und zugleich „Schwarzen Sonntag“ erlebten die Sportfreunde beim Saisonfinale in Titting. Erinnerungen an jenen 27. Mai 2001 wurden wach, als man am letzten Spieltag (damals zuhause gegen den SV Burgsalach) sehr viel verspielte.
Dabei startete die Elf von Günther „Rassel“ Rusam wie entfesselt. Bereits nach zwei Minuten stand Yilmaz Tolu nach Hodzic-Zuspiel ganz alleine vor dem Tittinger Keeper, schoss aber über das Tor. Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später eine ganz kuriose Szene. Sven Grillmeier schoss eine Flanke volley an die Latte, den Abpraller beförderte Fejso Hozic per Kopf an die Unterkante der Latte und der Schiedsrichter gab den Treffer zum 1 : 0. Die Freude währte aber nur kurz, denn nach Befragung des Tittinger Torwarts (!!) wurde der Treffer Sekunden später wieder annulliert. Nach einer Viertelstunde war es dann aber endlich soweit. Yilmaz Tolu verwandelte einen Handelfmeter sicher zur Bieswanger Führung.
Mitte der ersten Hälfte kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel und hatten einige gute Chancen, nachdem sich erste Unordnungen im SFB-Spiel einschlichen. Undiszipliniertheiten der Gastgeber führten nach einer halben Stunde und kurz vor der Halbzeit dazu, dass die Tittinger Spieler Gumpert und Helmut Buchinger mit Gelb-Rot vom Platz mussten. Die Sportfreunde hatten bis zum Pausenpfiff noch zwei sehr gute Kontermöglichkeiten, die jeweils viel zu schlampig vorgetragen wurden.
Nach dem Wechsel versuchte Bieswang in spielerischer Art und Weise und mit Ruhe zu agieren, um den Vorteil der Feldüberlegenheit auszuspielen. Damit kam die Rusam-Elf überhaupt nicht klar, denn die nun dicht gestaffelte Abwehr der Gastgeber erwies sich immer mehr als Bollwerk. Die Gastgeber konterten geschickt und erfolgreich. Waldemar Paul erzielte per Freistoß nach 56 Minuten den Ausgleich, als der Ball dem Schützen mit viel Glück zweimal von der Mauer vor die Füße zurückprallte. Nach diesem Tor kamen die Bieswanger mit sich und der Situation gar nicht mehr zurecht. Es brachen nun alle Dämme und das Schicksal nahm seinen Lauf. Fehlende Kraft, komplette Unordnung trotz Überzahl, keine Ideen, fehlendes Selbstbewusstsein prägten nun das Bild. Die Tittinger erkannten dies und schlugen mit weiteren Toren nach individuellen Fehlern der Sportfreunde eiskalt zu. So in der 64. Minute durch ihren überragenden Stürmer Waldmar Paul und nach 77 Minuten erneut bei einem Konter durch Satzinger. Die Rusam-Elf hatte nur noch Ansätze von Chancen, die beste davon hatte noch Werner Rachinger II, der aus kurzer Distanz alleine vor dem Keeper auftauchte, aber vorbei schoss. Auch dem Endresultat ging ein Konter voraus (80. Lindner).
Bieswang versuchte in den letzten zehn Minuten Ergebniskosmetik zu betreiben, doch Chancen von Jochen Strunz, Dominik Deffner, Hannes Hager sowie Werner Rachinger II brachten typischerweise nichts ein.
Am Ende einer langen Periode von Nachholspielen scheint der Verschleiß und alle damit verbundenen Folgeerscheinungen auch ein Grund dafür zu sein, warum zuletzt zwei ganz wichtige Spiele verloren wurden. Unabhängig davon hat die Elf von Trainer Rusam eine hervorragende Saison gespielt und hat am Mittwoch im Entscheidungsspiel um Platz 2 gegen die DJK Kaldorf (18.30 Uhr, in Schernfeld) immer noch die Chance, über den „Umweg Relegation“ zum Erfolg zu kommen.
SF Bieswang:
Oliver Ruppert, Thomas Rachinger, Jochen Strunz, Stefan Wiedemann, Werner Rachinger II, Andreas Renner, Fejso Hodzic (60. Dominik Deffner), Hannes Hager (82. Jörg Auernheimer), Sven Grillmeier, Bernd Gronauer, Yilmaz Tolu