SF BieswangBevor es in der 65. Minute zum Spielabbruch kam, wurde in Bieswang tatsächlich Fußball gespielt. Beide Teams brauchten einige Zeit, um ins Spiel zu kommen. Erste Chancen hatten die Sportfreunde durch Werner Rachinger I und Bernd Gronauer, doch die Schüsse gingen knapp vorbei bzw. konnten vom Gästekeeper entschärft werden. Die Radmacher-Elf aus Obereichstätt spielte mit und kaum ebenfalls zu Chancen, wenngleich diese weniger zwingend waren.
Mitte der ersten Hälfte gingen die Hausherren dann in Front. Werner Rachinger I zog

im Strafraum drei Leute auf sich und sein Namensvetter Werner II schoss aus 10 Metern flach und scharf ins kurze Eck ein.
Nach dem Wechsel tat sich nicht mehr allzu viel. Als dann in der 61. Minute Obereichstätts Sturmführer Heindl durchgebrochen war, wurde er unsanft 22 Meter vor dem Tor gestoppt. Dieser Freistoß löste große Diskussionen aus und sofort kam es zur sogenannten „Rudelbildung“. Dabei kam es anscheinend zu zwei versteckten Fouls hinter dem Rücken von Schiedsrichter Helmut Anlauff (SV Auernheim). Der Freistoß brauchte nichts ein und in den zwei bis drei Folgeminuten ging das Spiel hinter dem Rücken des Unparteiischen weiter. Als dann Bieswangs Jochen Strunz brutal gefoult wurde, schwappten die Emotionen erneut über. Das Spiel wurde nochmals fortgesetzt, ein letztes Mal wie sich im Nachhinein herausstellte, denn kaum ließ der Schiri weiterspielen, lag schon wieder ein Spieler am Boden. Helmut Anlauff entschied sich daraufhin, das Spiel abzubrechen, da er eine geordnete Fortführung für nicht mehr gewährleistet ansah.
Die Sache wird nun vor dem Sportgericht in Nürnberg eine Fortsetzung finden.
Auch wenn es auf dem Platz keinen Verlierer gab, kann man getrost davon sprechen, dass der Fußball an diesem Tag verloren hat.
Es bleibt aber der fade Beigeschmack, dass es bis zur 61. Minute „ein ganz normales Spiel“ war, max. mit einer oder zwei Gelben Karten. Schiedsrichter Anlauff hätte noch einige Möglichkeiten ausschöpfen können, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Es wurde weder eine Rote Karte verteilt, noch mit den Kapitänen beider Teams ein letztes klares Wort gesprochen. Möglichkeiten dazu hätte es mehrfach gegeben. Insofern fand die deutliche Mehrheit der Spieler und Zuschauer, dass ein Spielabbruch nicht hätte sein müssen, zumindest nicht so schnell. Zudem hätten beide Trainer durch das noch nicht erschöpfte Auswechselkontingent die vermeintlichen Ãœbeltäter aus dem Spiel nehmen können. So wird es nach Meinung vieler zu einem Wiederholungsspiel kommen.


SF Bieswang: Oliver Ruppert, Utz Löffler, Jochen Strunz, Andreas Renner, Michael Gronauer, Dominik Deffner, Christian Löffler, Thomas Rachinger, Werner Rachinger II, Werner Rachinger I, Bernd Gronauer