Seit fast genau einem Jahr ist Fritz Strobl Trainer der 1. und 2. Mannschaft der Bieswanger Sportfreunde. Der 43jährige Übungsleiter ist schon seit knapp 14 Jahren im Trainergeschäft tätig und darf sich mit dem Attribut „erfahrener Hase“ schmücken. 

ws 044275 20120601 1554714391Privat lebt Fritz Strobl in Breitenfurt. Er ist verheiratet und bei der Universität in Eichstätt (Bibliothek) angestellt. Seine bisherigen Trainerstationen waren ausnahmslos im oberbayerischen Raum (SV Ochsenfeld 6 Jahre, FV Obereichstätt 3 ½, DJK Dollnstein 3 und bisher ein Jahr SF Bieswang). Die Redaktion des Fussballspiegels hat kurz vor Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison ein Gespräch mit dem beliebten Trainer geführt.

Ein Jahr Trainer bei den Sportfreunden Bieswang – wie fällt Dein Rückblick aus ?

Absolut positiv ! Es war vor einem Jahr die beste Entscheidung, in Bieswang das Traineramt zu übernehmen. Ich war damals richtig froh, das Angebot der

 

SFB erhalten zu haben. Dort bin ich auf ein fleißiges Team gestoßen, mit dem es richtig Spaß macht zu arbeiten. Auch im Umfeld, sei es der Vorstand, die Zuschauer, der Spartenleiter, passt alles sehr gut zusammen.

Welche Ziele hast Du für die kommende Saison 2012/2013 ?

Da gibt es wirklich mehrere. Mir sind beide Teams wichtig, und beide will ich noch leistungsfähiger machen und nach vorne bringen. Um das Ziel zu erreichen, muss aber auch ein möglichst verletzungsfreier Kader zur Verfügung stehen. Noch einmal so eine Horror-Saison wie die abgelaufene mit vielen Verletzten, vor allem Langzeitverletzen, möchte ich nicht mehr erleben. Man muss auch abwarten, ob die Sommerpause für alle zuletzt verletzten Spieler zur endgültigen Genesung gereicht hat. Die Erste Mannschaft möchte im Bereich um Platz fünf sehen, die Zweite kann aus meiner Sicht ganz vorne mitspielen.ws 038319 20110705 1048392014

Wo gibt es noch konkret Verbesserungspotenzial bei den beiden Mannschaften ?

Der Kader umfasst sehr viele junge Spieler, die noch keine 21 Jahre alt sind. Es ist erklärtes Ziel, möglichst viele dieser Youngster einzubauen. Sie müssen aber auch entsprechend Spielpraxis erhalten, um voranzukommen. Manchen unserer jungen Spieler ist gar nicht bewusst, was sie für ein Potenzial haben. Sie kommen, um zu spielen und Spaß zu haben, das reicht ihnen. Aber da ist noch viel mehr möglich, und das will ich den Spielern klar machen und das auch herauskitzeln.

Zudem möchte ich die Leistungsdichte in beiden Teams verbessern. Das betrifft aber nicht nur die jungen Spieler, sondern auch die erfahrenen. Gerade die erfahrenen Spieler müssen über die Saison gesehen 20, 22 Spiele auf einem sehr hohen Niveau spielen. Bei den jungen Spielern kann man schon mal ein Auge zudrücken. Wir müssen in der Lage sein, Ausfälle so gut wie möglich zu kompensieren. Der Spielerkader darf gerne auch noch in der Breite wachsen.

Wer geht als Favorit ins Rennen ?

Schwierige Frage, zuzutrauen ist es mehreren Mannschaften. Kattenhochstatt und Stopfenheim erwarte ich wieder ganz vorne. Und nicht zu vergessen, der SV Ochsenfeld ! Und vielleicht noch der ESV Treuchtlingen.

Hast Du vor, das Spielsystem zu ändern ?

ws 038283 20110705 1249715814Eher nein, ich sehe keine Veranlassung dazu. Wir spielen ein 3-5-2-System und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Vor allem mit zwei Spitzen zu spielen, ist in dieser Klasse der Standard. Eine Viererkette bringt in unseren Spielklassen meiner Meinung nach nichts. Natürlich kann man in Einzelfällen umstellen, es sollte aber die Ausnahme bleiben.

Der heuer sehr späte Start in die neue Saison und die ziemlich lange Vorbereitungszeit – wie siehst Du das ?

Positiv. Erstens haben die Spieler und auch ich die Chance, vom Fussball etwas Abstand zu gewinnen und uns zu erholen. Zudem hat der ein oder andere Spieler die Chance, Anfang August in Urlaub zu gehen und so fehlt er der Mannschaft nicht gleich in einem der ersten Spiele. Die die Partnerinnen der Spieler wird es auch freuen, hier flexibler zu sein.

Die permanent hohe Trainingsbeteiligung über´s Jahr gesehen spricht für die Arbeit des Trainers.

Das freut mich natürlich sehr. Es spricht für ein motiviertes Team. Würden die Spieler nicht so zahlreich kommen, würde es ja auch nicht passen, der Spaß fehlen und keinem wäre geholfen. So können wir immer gemeinsam etwas machen und erreichen. Vor allem hat auch die Zweite durch die Chance aufzusteigen eine zusätzliche Motivation.

43 Tage oder 6 Wochen Vorbereitungszeit ist sehr lange. Wie willst Du diese Zeit nutzen ?

Wenn wir uns vernünftig vorbereiten wollen, brauchen wir diese Zeit. Man muss bedenken, dass einige Spieler wegen Studium, Arbeit oder anderen Verpflichtungen nie das volle Programm absolvieren können. Ich werde aber immer wieder die Situation neu beurteilen und notfalls reagieren, zum Beispiel eine Einheit streichen oder den Spielern eine Verschnaufpause gönnen. Doch vorerst steht die Erarbeitung der Grundlagenausdauer, der Kraft und Spritzigkeit im Vordergrund. Das war früher so und daran hat sich bis heute nicht geändert.

Was treibt Dich an, was motiviert Dich immer wieder ?

Das tolle Team, das sehr gute Umfeld, die hohe Trainingsbeteiligung und schlichtweg die Gelegenheit in Bieswang meine Arbeit verrichten zu dürfen, wofür ich sehr dankbar bin. Das alles ist ein Paket, das einfach passt und hoffentlich noch lange so bleibt.

Ist Dir eigentlich voll bewusst, dass Du im Verein, beim Team und bei den Zuschauern eine sehr hohe Akzeptanz genießt ?

Ich freue mich sehr, wenn es so ist. Der Verein akzeptiert es, dass wir nach zuletzt zwanzig Jahren in der Kreisliga oder Kreisklasse ganz vorne einen gewissen Umbruch vollziehen und nicht zwanghaft der erste oder zweite Platz in der Abschlusstabelle erreicht werden muss. Das erleichtert natürlich meine Arbeit.

Was wünscht Du Dir sportlich für die Zukunft ?

Dass wir alle weiterhin so gut miteinander auskommen, auf die Jugend und den Nachwuchs setzen, das Betriebsklima aufrecht erhalten. Der Rest kommt von alleine.